Darmkrebsmonat März 2023
„Darmkrebs? Nein, danke! Ich geh‘ zur Vorsorge!“
Die Gastro-Liga e. V. und die Stiftung LebensBlicke informieren im Darmkrebsmonat März 2023 über die Vorsorge und die Früherkennung von Darmkrebs.
Eine frühzeitige Erkennung verbessert die Heilungschancen bei Darmkrebs. Deshalb klären die Gastro-Liga und die Stiftung LebensBlicke im März mit zahlreichen bundes-weiten Veranstaltungen über Darmkrebs auf und rufen zur Vorsorgeuntersuchung auf. Das diesjährige Motto lautet: „Darmkrebs? Nein, danke! Ich geh‘ zur Vorsorge!“. Als Schirmherr unterstützt der Journalist, Autor und Fernsehmoderator Oliver Welke die Aufklärungsaktion.
Werden Darmkrebs und seine Vorstufen rechtzeitig erkannt, können sie gut behandelt werden. Dennoch erkrankten im Jahr 2019 rund 26.000 Frauen und 34.000 Männer an Darmkrebs. Jede achte Krebserkrankung in Deutschland betrifft somit den Dickdarm (Kolon) bzw. den Mastdarm (Rektum). Trotz dieser immer noch hohen Zahlen gibt es eine gute Botschaft: Nachdem die Zahl der Neuerkrankungen bis zum Jahr 2003 kontinuierlich gestiegen war, geht sie seither sowohl bei Männern als auch bei Frauen signifikant zurück. Es wird angenommen, dass diese Entwicklung auf die verbesserte Darmkrebsfrüherkennung zurückzuführen ist.
Erfolgsmodell Früherkennungskoloskopie
In Europa sinkt die Neuerkrankungsrate für Darmkrebs in den Ländern am stärksten, in denen es Angebote für Vorsorgeuntersuchungen gibt. Insbesondere die Darmspiegelung, auch Koloskopie genannt, scheint hier von besonderer Bedeutung zu sein. Untermauert wird diese Annahme durch die kürzlich veröffentlichten Ergebnisse der NordICC-Studie. Diese konnte zeigen, dass das Darmkrebsrisiko für Teilnehmer, die eine Vorsorgekoloskopie hatten durchführen lassen, nach zehn Jahren um 18 Prozent geringer war als bei den Teilnehmern, die keine Darmspiegelung gemacht hatten. Diese Untersuchung zur Darmkrebsfrüherkennung ist daher nachweislich sinnvoll. Die Kosten einer Früherkennungskoloskopie werden ab dem 50. Lebensjahr für Männer, ab dem 55. Jahr für Frauen (und in der Folge alle zehn Jahre) von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Nun müssen nur noch die Teilnahmeraten steigen, denn aktuell nehmen nur etwa ein bis zwei Prozent der Anspruchsberechtigten pro Jahr das Angebot für eine Früherkennungskoloskopie überhaupt wahr. Gute und sichere Vorsorgeangebote wahrnehmen sollte die Devise sein!
Verbesserung der Aufklärungsarbeit
Darmkrebs noch besser zu bekämpfen – das war die Absicht bei der Gründung der Taskforce Darmkrebs der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten e. V. (DGVS), der auch die Gastro-Liga und die Stiftung LebensBlicke angehören. Die aktuellen Ziele sind, eine verständlichere Aufklärungsarbeit und eine effektivere Nutzung der digitalen Möglichkeiten zu erreichen. Hier gibt es bereits gute Ansätze: So hat z. B. die BARMER Ersatzkasse auf Initiative der Stiftung Lebensblicke seit Juni 2022 mit der digitalisierten Darmkrebsfrüherkennung begonnen. Sie lädt ihre Versicherten ab dem 40. Lebensjahr zum Darmkrebs-Screening ein und bietet auch an, immunologische Stuhltests online anzufordern.
Typ-2-Diabetes als Risikofaktor
Ein weiteres wichtiges Anliegen der Taskforce Darmkrebs ist es, die risikoadaptierte Früherkennung in den Richtlinien zur Darmkrebsvorsorge besser zu verankern. Dies ist nötig, da Darmkrebs bei bestimmten Vorerkrankungen häufiger auftritt als bei gesunden Menschen. Typ-2-Diabetes ist ein entsprechendes Beispiel. Menschen mit Typ-2-Diabetes sollte deshalb eine Darmkrebsvorsorge optimalerweise schon mit 45 Jahren angeboten werden – insbesondere dann, wenn sie auf Insulin eingestellt sind.
Schirmherr Oliver Welke

Als diesjähriger Schirmherr wirbt der Moderator und Autor Oliver Welke in der Öffentlichkeit dafür, sich über die Chancen und Risiken der Darmkrebsvorsorge zu informieren. Für gewöhnlich kommentiert er satirisch, witzig und bissig in der „heute-show" die aktuellen Fernsehbilder aus Politik und Nachrichtensendungen. Beim Thema Darmkrebs versteht er hingegen keinen Spaß. Als Befürworter der Aktionen zum Darmkrebsmonat März lautet seine Botschaft: „Macht‘s wie ich! Geht zur Vorsorge! Darmkrebs ist vermeidbar!“
Veranstaltungsprogramm Darmkrebsmonat März 2023
Das Veranstaltungsprogramm im Darmkrebsmonat März sowie zahlreiche Informationsmaterialien zum Thema „Darmkrebs" gibt es hier
Informationsmaterialien zum Download

Ratgeber Dickdarmkrebs
von
PD Dr. Christian Peter Pox
Prof. Dr. Jürgen F. Riemann
Umfang: 20 Seiten
Stand: Juni 2022

Ratgeber Polyposis-Syndrome
von
Dr. Robert Hüneburg
PD Dr. Christian Pox
Umfang: 20 Seiten
Stand: Juli 2018
Ratgeber Colitis ulcerosa
von
PD Dr. Birgit Terjung
Prof. Dr. Wolfgang Kruis
Umfang: 32 Seiten
Stand: April 2019